Die Menschen gehen auf die Straße, um für Demokratie, Menschenwürde und gegen eine Wiederholung der Geschichte einzustehen.
Das ist großartig.
Aber nach der Demo kommt der Alltag und da heißt es deutliche Worte zu finden und Stellung zu beziehen.
Als Jugendliche habe ich meine Großeltern oft gefragt: wie konnte das damals geschehen?
Und natürlich waren wir Jugendlichen uns alle einig, mit uns hätte die Geschichte nicht solch einen Verlauf genommen.
Und jetzt stehen wir an genau dem Punkt:
die Frage nach dem „wie hätten wir uns verhalten, anstelle unserer Großeltern“ kann nun beantwortet werden, denn NIE WIEDER IST JETZT!
Im täglichen Kontakt mit meinen Patient*innen höre ich oft Klagen an und Unverständnis über die Politik, egal ob auf kommunaler, Länder- oder Bundesebene. Und viele Klagen kann ich nachvollziehen. Auch ich bin in vielen Dingen nicht einverstanden mit dem, was „die da oben“ entscheiden.
Und auch im Schul- und Freizeitalltag meiner Kinder gibt es immer wieder Situationen, die nicht nur meine Kinder ärgern und frustrieren. Oft schon bin ich mit meinen Erklärungen an Grenzen gestoßen, es gibt Dinge, die laufen falsch und die lassen sich nicht erklären.
Aber ist die AfD eine Alternative?
Ich habe Freund*innen, die aufgrund ihrer Hautfarbe angefeindet werden (hier bei uns in NRW) und die genau wissen, in welche Bundeländer sie nicht reisen können, da es da eventuell nicht nur bei verbalen Attacken bleiben würde.
Ich kenne junge Menschen mit Schwerbehindertenausweis, die Sorge haben, dass sie irgendwann ebenfalls nicht mehr erwünscht sind.
Ich habe Kontakt zu Menschen, die der queeren Szene angehören, die sich ebenfalls Gedanken um ihre Zukunft machen.
Und alle gemeinsam berichten, dass es mit dem Erstarken der AfD ungemütlicher geworden ist. Die Anfeindungen und Ausgrenzungen nehmen zu. Die Gesellschaft toleriert Situationen und Formulierungen, die vor noch gar nicht langer Zeit undenkbar gewesen wären.
Und da sage ich NEIN. Das ist nicht das Deutschland, in dem ich leben möchte.
Vor kurzem habe ich den Begriff Ally erklärt. Und heute rufe ich erneut dazu auf, seid Ally, nutzt eure privilegierte Position um einzustehen für die, die unsere Unterstützung brauchen. Seid im Alltag deutlich und toleriert nichts, was gegen Demokratie, Menschenwürde und Gleichberechtigung geht.
Die AfD ist keine Partie, die man aus Protest wählt!!!
Wer die AfD wählt, hat die Mitte der Gesellschaft verlassen.
Und wer das noch bezweifelt:
ardmediathek.de (und dort in die Suchleiste: „Ich war in der AfD – Aussteiger berichten“ eingeben!)
Und zum Schluss: ich freue mich auf die Arbeit mit Patient*innen, die meine Gesinnung teilen und die für die gleichen Werte einstehen.
Alle anderen können sich eine andere Physiotherapiepraxis suchen.
Klare Kante gegen Rechts!
Einen guten Wochenstart
Petra